Ein traditionsreiches bayerisches Unternehmen betreibt seit mehr als sechs Jahrzehnten Rekultivierungsarbeiten in Tagebauen und engagiert sich seit etwa dreißig Jahren für bedrohte Amphibienarten. Im Programm „Natur auf Zeit“ mit ABBM, BIV, LBV und dem Bayerischen Umweltministerium werden Gruben und Steinbrüche zu naturnahen Ersatzlebensräumen entwickelt, unterstützt durch vertraglich gesicherte Regelungen und rund 320.000 Euro Fördergelder. Die entstandenen Modellflächen stärken deutlich das Vertrauen zwischen Naturschutz und Industrie und sichern langfristig biologische Vielfalt.
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Ersatzlebensräume in Gruben schaffen effektive nachhaltige Fortpflanzungsräume für Amphibien
Der sich seit drei Jahrzehnten erstreckende Einsatz für bedrohte Amphibienarten spiegelt das ökologische Bewusstsein eines in Bayern ansässigen Unternehmens wider. Parallel dazu wurden über sechzig Jahre systematische Renaturierungen früherer Tagebauflächen durchgeführt. Vor neun Jahren erfolgte der Beitritt zum Programm „Natur auf Zeit“ von ABBM, BIV, LBV und dem Umweltministerium. Dieses bündelt anschließend wirtschaftliche Nutzungsvorgaben und naturschutzrechtliche Verpflichtungen in Steinbrüchen und Gruben zu einem effektiven, nachhaltigen und integrierten Managementansatz des Unternehmens.
Auszeichnung in Ingolstadt würdigt robuste vorbildliche Industrie-Naturschutz-Kooperation in Bayern
Am 10. Oktober zeichnete Umweltminister Thorsten Glauber in Ingolstadt eine kooperative Initiative zwischen Rohstoffgewinnung und Naturschutzverbänden aus. Er hob hervor, wie konsequentes Projektmanagement, vertragliche Absicherungen und praxisorientierte Ökologie sich zu einem nachhaltigen Modell vereinen. Die Bereitstellung von etwa 320 000 Euro durch den Bayerischen Naturschutzfonds ermöglichte zielgerichtete Maßnahmen, während die Unternehmen bewusst auf Fremdmittel verzichteten. Diese partnerschaftliche Herangehensweise schafft Rechtssicherheit und fördert bundesweit übertragbare, bundeseinheitliche Standards sowie sichtbare Erfolge im Artenschutz.
Landesprogramm unterstützt Grubenrevitalisierung und Amphibienschutz mit vertraglich klaren Regeln
Basierend auf naturschutzwissenschaftlichen Erkenntnissen legt „Natur auf Zeit“ standortgerechte Amphibienhabitathabitate in Tagebauen, Steinbrüchen und Gruben an. Standardisierte Entwurfs- und Bauleitlinien regeln Tiefe, Neigungen und Wasserhaushalt der Teiche, während begleitende Langzeituntersuchungen Populationstrends dokumentieren. Wirtschaftliche Erschließung erfolgt parallel, ohne die Schutzziele zu beeinträchtigen. Das Programm liefert belastbare Daten, fungiert als Leitfaden und kann von Industrieunternehmen und Behörden als methodisches Vorbild übernommen werden. Unterstützt Entscheidungsprozesse, fördert Wissenstransfer und steigert Akzeptanz bei lokalen Akteuren.
Bundesnaturschutzgesetz folgt Projektvorbild für Vertragsregelungen zwischen Ökologie und Industrie
Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV, betont, dass das im Projekt erarbeitete Vertrauen zwischen Umweltschutz und Industrie eine tragfähige Basis bildet. Die vertraglichen naturschutzrechtlichen Vorgaben wurden verbindlich in das Bundesnaturschutzgesetz aufgenommen. Auf dieser Grundlage profitieren Projekte von erhöhter Rechtssicherheit und Planungsstabilität. Gleichwohl erschweren mehrstufige Verwaltungsverfahren und behördliche Nachweispflichten teilweise zügige Umsetzung. Dennoch verbessert der formelle Rechtsrahmen langfristig Effizienz und Transparenz bei Umweltmaßnahmen. Er hebt die Vorbildfunktion solcher Kooperationen im Naturschutzbereich.
Abbaurestflächen entwickeln sich zu artenreichen Biotopen dank gezielter Pflege
Unmittelbar nach dem Entstehen unbewehrter Rohböden und offener Wasserflächen eröffnen sich neue Lebensräume in ehemaligen Abbaugebieten. Diese künstlich geschaffenen Habitate vergleichbarer Struktur zu Wildflussauen bieten seltenen Pflanzen, Vogelkolonien, Reptilien und Insekten adäquate Rückzugs- und Fortpflanzungsgebiete. Dank abgestimmter Bewirtschaftung, regelmäßiger Prüfungen und partizipativer Schutzprogramme stabilisieren sich die Gemeinschaften und entwickeln hohe Artenvielfalt. Solche Ersatzlebensräume leisten einen fundamentalen Beitrag zur Wiederherstellung ökologischer Netzwerke in anthropogen geprägten Landschaften mit vergleichsweise minimalem finanziellen Aufwand.
Bayerisches Unternehmen engagiert seit Jahrzehnten für Rekultivierung und Naturschutz
Durch das Programm „Natur auf Zeit“ schaffen bayerische Abbaubetriebe, Naturschutzorganisationen und das Umweltministerium gemeinsam verbindliche Konzepte zur Wiederherstellung natürlicher Lebensräume. Auf Abbauflächen und in Steinbrüchen werden naturnahe Ersatzhabitate eingerichtet, die seltenen Amphibienarten und anderen gefährdeten Tieren langfristig Schutz gewährleisten. Die vertragliche Absicherung garantiert die dauerhafte Anwendung ökologischer Standards. Praxisorientierte Leitlinien ergänzen die Regelungen. Als Leuchtturmprojekt demonstriert die Initiative eindrucksvoll, wie ökonomisches Handeln und umfassender Naturschutz erfolgreich miteinander verknüpft werden können.

